Ohne Verpackung geht es nicht!

Welchen Nutzen kann Verpackung stiften? Antworten liefert eine neue Studie, die im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt erstellt wurde.

Verpackungsmaterialien dienen nicht nur dem Schutz von Lebensmitteln, sondern sind oft der wichtigste Aspekt einer Ökobilanz für das entsprechende Produkt. Zu dieser Erkenntnis kommt die neue Studie „Nutzen von Verpackungen“, die die Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM) aus Mainz sowie das Institut denkstatt aus Wien im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt (AGVU) erstellt haben. Würde bei der Zustellung ohne Verpackung nur einer von 900 Laptops beschädigt werden, dann wären die daraus resultierenden Klimaemissionen höher als jene aller 900 Verpackungen, erklärt Alexander Reitz von der GVM und Projektleiter der Studie, gegenüber packaging 360°. Zum Hintergrund: In Deutschland werden pro Jahr über 15 Millionen Notebooks und Tablets verkauft. 4.000 Tonnen Verpackungsverbrauch entstehen dadurch.

"Unsere Studie belegt auch, dass Verbraucher häufig dazu tendieren, die Umweltwirkungen von Verpackungen zu überschätzen." 
Alexander Reitz, Projektleiter Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM)

In mehreren konkreten Beispielen zeigt die Studie, warum es sinnvoll sein kann, Lebensmittel im Handel zu verpacken. In der Regel ist die Umweltwirkung des verpackten Produktes um ein Vielfaches größer als jene der Verpackung. Wer 150 Gramm Schnittkäse an der Frischtheke kauft, verursacht zwar weniger Verpackung, aber nicht weniger Abfall. Denn der Abfall von Käse reduziert sich um 97 Prozent, wenn er im Selbstbedienungsregal gekauft wird. Unverpackter Käse verkommt schneller und wird schneller weggeworfen, erklärt Reitz. 150 Gramm unverpackter Schnittkäse verursachen 5 Prozent Abfall im Handel, die gleiche Menge verpackt mit einer Deckelfolie verursacht dagegen nur 0,14 Prozent Abfall. Der hohe Umweltaufwand der Käseherstellung führt zu einem hohen Umweltnutzen durch die Vermeidung von 5 Prozent Käseabfall. Anders ausgedrückt: Dieser Umweltnutzen durch den Foliendeckel sei 2,5-mal höher als die Summe der zusätzlichen Umweltverbräuche.

Die Studie belegt auch, dass Verbraucher häufig dazu tendieren, die Umweltwirkungen von Verpackungen zu überschätzen, sagt Reitz. So machen Verpackungen tatsächlich nur etwa 1,5 bis 2 Prozent des jährlichen Klimafußabdrucks, gemessen in Kohlendioxid-Emissionen, eines durchschnittlichen europäischen Konsumenten aus. Der ökologische Fußabdruck eines Hin- und Rückflugs einer Person von Berlin nach Paris entspricht dem ökologischen Fußabdruck von fünf Jahren Verpackungsverbrauch. Eine Reise von Berlin nach Singapur mit Hin- und Rückflug entspricht einem ökologischen Fußabdruck von 30 Jahren.

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