Top-Innovationen aus der Verpackungswirtschaft

Nun stehen auch die Gold-Awards des Deutschen Verpackungspreises 2021 fest. Ob effizienzsteigerndes Datenmanagement-System, wirtschaftlicher Folienverpackungsdruck oder Treibhausgas als Rohstoff: Die Preisträger, die im Rahmen der FACHPACK ausgezeichnet wurden, demonstrieren die Innovationsfähigkeit in der Verpackungswirtschaft.

„An der Verpackung wird die Zukunft nicht scheitern.“ Da ist sich Kim Cheng, Geschäftsführerin des Deutschen Verpackungsinstituts (dvi) angesichts der 15 Gold-Awards und insgesamt 52 Träger des Deutschen Verpackungspreises 2021 sicher. „Unsere hochinnovative Branche ist gefragt – und sie liefert.“

Der Deutsche Verpackungspreis ist die größte europäische Leistungsschau rund um die Verpackung. Die 52 ausgezeichneten Innovationen verteilen sich auf zehn Kategorien – von Digitalisierung über Gestaltung und Veredelung, Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit bis hin zu Verpackungsmaschinen und -technologie. Es finden sich Lösungen aus Papier, Karton, Pappe, Wellpappe, Kunststoff, Holz, Aluminium, Glas und Verbundkarton. 15 Preisträger erhielten nun als besondere Auszeichnung einen Gold-Award.

Lebensmittel effizienter liefern

In der Kategorie „Digitalisierung“ konnte Hello Fresh die Jury besonders überzeugen. Der Kochbox-Versender hat mit „Dynamic Packaging Configuration“ (PDC) ein Datenmanagement-System aufgebaut, das relevante Daten für die Bestückung der Transportboxen automatisiert für den Packprozess zur Verfügung stellt. So lässt sich der Verpackungsverbrauch an die jeweils unterschiedlichen Menü-Bestellungen anpassen. Ebenfalls aus dem Lebensmittelbereich kommt ein Gold-Award der Kategorie „Funktionalität & Convenience“: eine To-Go-Verpackung für Döner. Die „Kebag“ von Einreicher Haepsi ist eine Dönertüte aus Papier. Sie eignet sich für den Direktverzehr wie für das Mitnehmen und bietet Vorteile bei der Handhabbarkeit für Verkäufer wie Konsumenten.

Einen Gold-Award in der Kategorie „Wirtschaftlichkeit“, die besonders auf Nachhaltigkeit einzahlt, erhielt Südpack. Die eingereichte Lösung auf Basis der SPQ-Technologie (Sustainable Print Quality) überträgt die Vorteile digitaler Technologie auf den für den Folienverpackungsdruck noch vorherrschenden Flexodruck, vermeidet dabei prozessübliche Produktionsabfälle. Im Rahmen eines gemeinsamen Projekts mit der Goldsteig Käsereien Bayerwald gelang es Südpack, durch den Einsatz der Technologie die Farb- und Lösemittelabfälle bei der Umsetzung mehrerer Druckbilder um mehr als 60 Prozent zu reduzieren.

Treibhausgas als Rohstoff

In der Kategorie „Nachhaltigkeit“ konnte unter anderem die Mibelle Group punkten, in Partnerschaft mit LanzaTech und dem Schweizer Handelsunternehmen Migros. Die Möglichkeiten, Treibhausgas in Rohstoffe zu transformieren, beschäftigt die Wissenschaft schon länger. LanzaTech nahm 2018 die Hürde der kommerziellen Erschließung der Technologie und die Mibelle Group erkannte das Potenzial für den Konsumgütermarkt. Es wurde ein Verfahren zur Umwandlung von CO2 in Ethanol entwickelt, das wiederum die Basis für viele nachhaltige Kunststoffe bildet. Einen Anwendungsfall hat Migros jüngst vorgestellt: Flaschen von Smoothies, Säften und Glasreinigern bei Migros bestehen nun teilweise aus PET, das aus CO2 hergestellt wird. Bald sollen auch Verpackungen von Mundspülungen und Flüssigseifen folgen.

Wer mehr über die Innovationen des Deutschen Verpackungspreises wissen will: Alle Preisträger finden sich auf verpackung.org.