Studie: Rücksendegebühren können Retouren eindämmen

Der Onlinehandel boomt: Die Verbraucher kaufen dieses Jahr per Mausklick Waren für rund 70 Milliarden Euro, aber jedes sechste Paket schicken sie wieder zurück. Wirtschaftswissenschaftler der Forschungsgruppe Retourenmanagement an der Universität Bamberg haben in einer Studie herausgefunden, dass die meisten Befragten ein Ende der kostenlosen Rücksendung von Online-Einkäufen als Weg sehen, um die Retouren einzudämmen. 

Trotz zahlreicher Maßnahmen im präventiven Retourenmanagement kommt es weiterhin zu einer sehr großen Anzahl an Rücksendungen im deutschen E-Commerce, hat die Forschungsgruppe Retourenmanagment an der Universität Bamberg festgestellt. In einer Studie haben sie herausgefunden: Das größte Potenzial, um die Rücksendewahrscheinlichkeiten und damit den ökologischen Fußabdruck des E-Commerce gegenüber dem Status quo weiter zu reduzieren, messen Studien-Teilnehmer technologischen und standardisierenden Maßnahmen zur Bekämpfung der größenbedingten Retoure bei.

Auch eine gesetzliche Rücksendegebühr könne merklich dazu beitragen, die Retourenmengen zu reduzieren. Ein weiterer Vorteil einer solchen Gebühr besteht darin, das Verursacherprinzip in Bezug auf die Retoure umzusetzen. Allerdings sollen diese Studienergebnisse nicht als Forderung der Forschungsgruppe Retourenmanagement nach einer solchen gesetzlichen Regelung verstanden werden, betonen die Wissenschaftler. „Die Thematik ist komplex und es bedarf weiterer Untersuchungen, bevor eine ganzheitliche Bewertung eines solchen Instruments erfolgt. Gleichwohl zeigt diese Untersuchung, dass es sich hierbei um ein interessantes, aus unserer Sicht bislang zu wenig thematisiertes und erforschtes Instrument handelt, für das es gute Argumente gibt und das deshalb mehr Aufmerksamkeit verdient.“