Systeme für die Sicherheit

Lebensmittelsicherheit ist in aller Munde. Wie vermeide ich Verunreinigungen in Produkten? Wie kontrolliere ich meine Ware? Für Verpackungs- und Lebensmittel- sowie Konsumgüterindustrie sind dies Routineaufgaben. Dennoch beeinflussen gesetzliche Vorgaben und neue Forschungsentwicklungen dieses Thema immer wieder neu.

Unter dem Slogan „EU and My Food“ beschreibt die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) in einer neuen Kampagne (ab Sommer 2019) das System für Lebensmittelsicherheit in der EU. Dessen Standards sind die im internationalen Vergleich höchsten.  Als zentrale nationale Kontaktstelle der EFSA in Deutschland ist das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ebenfalls im Rahmen der Kampagne vertreten, mit Veröffentlichungen zu aktuellen Herausforderungen wie Antibiotikaresistenzen und Mikroplastik in Lebensmitteln. „Die Lebensmittelsicherheit ist eine der dringlichsten Aufgaben des Verbraucherschutzes“, sagt BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) und die Europäische Kommission veranstalten zum Beispiel vom 24. bis 26. Juni in Berlin eine internationale Konferenz zum Thema Onlinehandel mit Lebensmitteln, um alle relevanten Akteure zusammenzubringen.

Die fast täglich gemeldeten Rückruf-Aktionen von Lebensmittelherstellern bestätigen das Bewusstsein der Produkthersteller aus der Lebensmittel- und Verpackungsindustrie für das Thema Sicherheit von Lebensmitteln. Jeder Lebensmittelskandal ist ein hoher Imageschaden für das Unternehmen, erklärt ein Experte, der Markenhersteller berät. Kein Unternehmen möchte riskieren, dass durch eine falsche Charge der ganze Ruf ruiniert wird. „Lieber wird einmal zu viel ein Produkt zurückgerufen. Damit zeigt man auch, dass man es mit der Lebensmittelsicherheit ernst meint.“

Kampf gegen Metallverunreinigungen

Auf der Internationalen Messe der Fleischwirtschaft stellten Unternehmen Systeme zur Vermeidung von Verunreinigungen vor. Das Unternehmen Mesutronic präsentierte zum Beispiel Metalldetektoren und – separatoren für die fleischverarbeitende Industrie und die Lebensmittelindustrie. Metallverunreinigungen sind die am häufigsten auftretende Form von Verunreinigungen von Lebensmitteln, erklärt Karl-Heinz Dürrmeier, Geschäftsführer von Mesutronic. Für die Untersuchung verpackter Produkte wurde ein Röntgengerät entwickelt, das die Lebensmittelindustrie einsetzt.

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Kontrolle und Prüfung der Lebensmittelsicherheit und -Qualität das sind nur einige der vielen Themen, mit denen sich Entscheider und Stakeholder aus den Konsumgüter, Lebensmittel- und Verpackungsbranchen beschäftigen müssen. Vom Prozess bis zum Produkt liefert die FachPack die passende Antwort. Mehr Informationen fnden Sie hier.

Das System erkenne metallische und nichtmetallische Verunreinigungen wie zum Beispiel Glas, Steine oder Kunststoffe mittels bildgebendem Verfahren – der Röntgentechnik. Die Untersuchung wird vom System automatisch protokolliert. Das Hygienic Design der Maschinen verhindere das Ansammeln von Flüssigkeiten und Produktresten und hemme so das Keimwachstum.

Ohne Metalldetektoren, aber auch ohne die üblichen aufwendigen Messverfahren, wie den Einsatz von Headspace-Gasanalysatoren, kommt ein neues Kontrollsystem aus, das derzeit noch nicht auf dem Markt ist. Ein von Wissenschaftlern am Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie entwickeltes neues Sensorsystem misst im Lager oder in der Verpackung automatisch und kontinuierlich den Sauerstoffverbrauch und die Kohlendioxidproduktion von Frischeprodukten. Dr. Pramod Mahajan, der mit seinem Team die Messkugel entwickelt hat, erklärt, dass derzeit Gespräche mit Unternehmen laufen, die Interesse am Vertrieb des Sensors hätten. Die Testphase sei noch nicht abgeschlossen.

Auf die Atmung kommt es an

Der Abbau wertvoller Inhaltsstoffe aus Obst und Gemüse, wie Zucker und organische Säuren, kann durch Steuerung der Temperatur, Sauerstoff- und Kohlendioxid-Konzentration während der Lagerung in gasdichten Lagerräumen gezielt verlangsamt werden. Ein Indikator für die Geschwindigkeit der Abbauprozesse ist die Atmungsrate, errechnet aus dem Sauerstoffverbrauch beziehungsweise der Kohlendioxidabgabe der Produkte pro Zeiteinheit. Das Monitoring der Atmungsrate gelagerter Produkte liefert wertvolle Informationen zur Steuerung der Lageratmosphäre und auch für die Entwicklung optimierter Verpackungsdesigns.

Die modulare Respirationsmesskugel hat mit einem Durchmesser von 88 Millimeter und einem Gewicht von fast 200 Gramm in etwa die Größe eines Apfels. Sie beinhaltet einen Sauerstoff-Sensor (Messbereich 0 bis 25 Prozent) sowie zwei Kohlendioxid-Sensoren für Messungen im niedrigen (bis 0,5 Prozent) und höheren (bis 5 Prozent) Kohlendioxid-Konzentrations-Bereich. Zudem misst das System Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit. Luft kann das transparente Kunststoffgehäuse durch zwei kleine gegenüberliegende Öffnungen durchströmen. Die Messungen können in Intervallen von 1 bis 60 Minuten erfolgen. Die Daten können drahtlos übertragen werden oder lassen sich dank niedrigem Stromverbrauch intern speichern, beispielsweise bis zu 100 Tage bei einem Messintervall von 5 Minuten. Das System sei in umfänglichen Lagerversuchen mit Erdbeeren erfolgreich getestet worden.

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