Wertstoffkreislauf im Fokus der Forschung

Mit der Einrichtung des Clusters „Circular Plastics Economy“ setzt sich die Fraunhofer-Gesellschaft ehrgeizige Ziele. Sie will sich als zentraler Ansprechpartner für technologische und systemische Fragen bei der Transformation zur Circular Economy positionieren.

Circular Plastics Economy heißt ein neuer Fraunhofer-Exzellenzcluster von fünf Fraunhofer-Instituten. Am Beispiel von Kunststoff soll ganz konkret gezeigt werden, wie die Energie- und Materialströme einer Wertstoffkette in eine zirkuläre Wirtschaftsform transformiert werden können. Flankierend will man dazu nötige Systemleistungen mit und für die Kunststoffindustrie einschließlich der an sie angeschlossenen Konsumgüter- und Handelsunternehmen sowie der Kreislaufwirtschaft entwickeln. Ein Ziel der Initiative ist es, durch ein anderes Wirtschaften mit Kunststoff die Menge an umweltverschmutzenden Kunststoffabfällen zu reduzieren.

„Mit dem Cluster“, erklärt Prof. Dr. Eckhard Weidner, Leiter des Fraunhofer-Instituts UMSICHT sowie des neuen Clusters, „wollen wir Forschungs- und Entwicklungsplattformen aufbauen, um der ganzen Wertschöpfungskette Kunststoff einen Wandel vom bisherigen linearen zum zirkulären Wirtschaften zu ermöglichen. Wir werden Prototypen für neue Kunststoffe, Additive und Compounds entwickeln und anhand von Mehrwegverpackungen für den Online-Handel und Autokindersitzen demonstrieren, wie Produkte mit zirkulären Eigenschaften aussehen. Das werk- und rohstoffliche Recycling soll mittels fortschrittlicher Technologien und digitaler Systeme gestärkt werden. Dazu gehört auch, Werkstoffe und Produkte über ihren Lebensweg digital zu verfolgen, damit Produzenten und Recycler schneller und besser über effektive Kreislaufoptionen entscheiden können. Alles nach Prinzipien der zirkulären Wirtschaft.«

Verzahnung von Forschung und Geschäftsmodellen

Die einschlägige Forschung soll sich an den Bedürfnissen des Marktes und der Gesellschaft orientieren, deswegen will der Cluster alle Akteure von der kunststofferzeugenden und -verarbeitenden Industrie über Konsumgüter- und Handelsunternehmen bis zur Kreislaufwirtschaft und Dienstleistern frühzeitig einzubinden. Helfen soll dabei ein Circular Assessment, mit dem alle Beteiligten die zirkulären Eigenschaften von Produkten bewerten und somit die Richtung für Innovationen bestimmen können. Konkret werden interdisziplinäre Teams der Bereiche „Materialien“, „Systeme“ und „Business“, so der Plan, Forschung und Geschäftsmodelle miteinander verzahnen.

Grundlegendes Ziel ist bei all dem die Schaffung einer zirkulären Wirtschaft. Diese zeichnet sich laut des Exzellenzclusters dadurch aus, dass die eingesetzten Stoffe über den Lebenszyklus von Waren hinaus in einem Stoffkreislauf verbleiben. Abfälle, Emissionen, dissipative Verluste und damit auch die Entnahme von Rohstoffen aus der Umwelt sollen dabei soweit möglich verringert werden. Wichtige Elemente zur Umsetzung einer Circular Economy sind die Wieder- und Weiterverwendung von Waren, das Recycling von Materialien und Stoffen sowie eine Gestaltung der Waren, die eine Kreislaufführung ohne Verluste in der Qualität ermöglicht. Das Konzept der Circular Economy, heißt es,  könne auf Regionen, Branchen, Unternehmen oder einzelne Waren gleichermaßen angewandt werden.

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