Ökobilanz für Verpackungen aus Silphie-Fasern

OutNature, Teil der Schwarz Gruppe, erkundet das Potenzial von Silphie-Fasern für Verpackungen. Das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik hat für OutNature nun eine Studie zur Ökobilanz des Materials erstellt – mit vielversprechendem Ergebnis.

OutNature, ein Tochterunternehmen des zur Schwarz Gruppe gehörenden Umweltdienstleisters PreZero, hat sich auf die Herstellung von Faser- und Papierprodukten wie Verpackungen auf Basis der „Donau-Silphie“ spezialisiert. Das Unternehmen hat das Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT mit einer Ökobilanzstudie beauftragt, um die potenziellen Umweltwirkungen von Silphie-Papier mit konventionellem Verpackungspapier aus Frischfasern zu vergleichen.

Die Energiepflanze „Durchwachsene Silphie“ stammt ursprünglich aus Nordamerika, hat in den vergangenen Jahren in Deutschland als Alternative zum Maisanbau an Bedeutung gewonnen und kommt als Biomasse in Biogasanlagen zum Einsatz. Die Silphie-Pflanze ist eine ausdauernde, mehrjährige Wildstaude, die insektenfreundlich ist und auch positive Effekte auf den Erosions- und Gewässerschutz hat, wie das Fraunhofer-Institut erklärt.

Positive Umwelteffekte

Die Ökobilanzstudie habe gezeigt, dass das Silphie-Papier gegenüber dem Zellstoffkarton einige positive Umwelteffekte habe, heißt es von den Wissenschaftlern. So seien Ozonabbau und Smogbildung geringer, die Ressourcennutzung von Mineralien und Metallen umweltfreundlicher, und die Landnutzung verbessere sich wegen des hohen Flächenertrags von Silphie. Im Hinblick auf den Verbrauch fossiler Rohstoffe zeige dagegen der Zellstoffkarton Vorteile, insbesondere, weil vor allem regenerative Energie aus der integrierten Zellstoffproduktion zum Einsatz kommt. Anbaurelevante Umweltwirkungen wie Versauerung des Bodens fallen bei Silphie-Papier ebenfalls höher aus als beim Zellstoffkarton, da für den Wald keine Düngung angesetzt werde.

Von OutNature werden derzeit bis zu 50 Prozent Silphie-Fasern und bis zu 50 Prozent Zellstoff für die Papierproduktion eingesetzt. Die Silphie-Faserproduktion verursacht der Studie zufolge geringere Umweltwirkungen als die Zellstoffproduktion, insbesondere im Hinblick auf die Energie- und Wasserbilanz. „Positiv wirkt sich die Erzeugung von Biogas aus Silphie und dessen Verstromung auf die Gesamtbilanz aus“, erläutert Dr. Daniel Maga, Gruppenleiter, Nachhaltigkeitsbewertung beim Fraunhofer UMSICHT. „Die Ergebnisse der Ökobilanzstudie sind vielversprechend, allein der Papierherstellungsprozess verursacht derzeit noch die größte Menge an Treibhausgasemissionen“, erklärt Thomas Tappertzhofen, Geschäftsführer von OutNature. Mit Silphie-Fasern sei es aber gelungen, einen regionalen und nachwachsenden Rohstoff zu erzeugen, der als Zellstoffsubstitut auch aus ökologischer Sicht sinnvoll sei.

RSS
Empfehlung
Twitter
Visit Us
Follow Me
LinkedIn
Xing