Gold-Status für Standbodenbeutel

Der Standbodenbeutel von Werner & Mertz hat als erste flexible Verpackung weltweit in allen Kategorien der „Cradle to Cradle Certified Product Scorecard“ den Status „Gold“ erreicht – für das Reinigungsmittelunternehmen der „krönende Abschluss“ eines mehr als fünfjährigen Gemeinschaftsprojekts mit den Verpackungsspezialisten von Mondi.

Ein Produkt wahrhaftig im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu entwickeln: „Das schafft kein Unternehmen alleine“, stellt Albin Kaelin fest, Geschäftsführer von EPEA Switzerland (Environmental Protection Encouragement Agency). Dazu bedürfe es eines interdisziplinären Netzwerks an Experten. „Durch die konsequente Herangehensweise des gesamten Teams nach den ,Cradle-to-Cradle‘-Prinzipien ist Werner & Mertz und Mondi mit dem Standbodenbeutel ein echtes Leuchtturmprojekt gelungen.“ So hat deren Standbodenbeutel Werner & Mertz als erste flexible Verpackung weltweit in allen Kategorien der „Cradle to Cradle Certified Product Scorecard“ die Wertung „Gold“ erreicht.

Die EPEA Switzerland war als Berater mit an Bord. Das Institut, das akkreditierter Gutachter für „Cradle to Cradle Certified“ ist, hat einen 18 Punkte umfassendes Referenzmodell zur Erfüllung des „Cradle-to-Cradle“-Prinzips entwickelt, den die beiden Unternehmen Schritt für Schritt befolgt haben. „Cradle to Cradle“ ist ein Designprinzip, das in den 1990er-Jahren von Prof. Dr. Michael Braungart, William McDonough und der EPEA Hamburg entwickelt wurde. Wörtlich übersetzt heißt es „Wiege zu Wiege“ und beschreibt laut EPEA die sichere und potenziell unendliche Zirkulation von Materialien in Kreisläufen.

Entwicklung nach dem Referenzmodell

Am Anfang habe es gegolten, den angedachten Zweck des Produktes klar zu bestimmen, heißt es von Werner & Mertz. Die Idee, einen wirklich recyclingfähigen Standbodenbeutel zu kreieren, erschien schwer denkbar. Denn die konventionellen Beutel bestehen aus vielen verschiedenen Kunststoffschichten und -materialien, sogenannten Multi-Layern, die sich nicht recyceln lassen und deshalb thermisch verwertet, also verbrannt werden.

„51 Prozent aller Verpackungen, die im Gelben Sack landen, sind Folienverpackungen. Das birgt ein enormes Potenzial fürs Recycling, das bisher kaum genutzt wurde. Das wollten wir ändern“, sagt Immo Sander, Leiter der Verpackungsentwicklung bei Werner & Mertz. Klar war deshalb schnell, dass der Beutel nur aus einem Material, in diesem Fall aus Polyethylen, bestehen darf. Darüber hinaus ist auch der Sammel- und Sortierprozess der Materialien entscheidend. Deshalb wurde während der mehrjährigen Entwicklungsarbeit immer wieder Rücksprache mit Herstellern von Sortieranlagen und -aggregaten gehalten, um eine separate Sortierung und Wiederaufbereitung sicherzustellen. Gleichzeitig informiert Werner & Mertz Verbraucher über Mülltrennung und Recycling und macht auf die Wichtigkeit des Gelben Sacks im Recyclingprozess aufmerksam.

Viel Zeit und Geld investiert

Auch die Produktion und Lieferkette ist bedeutsam. Sowohl bei Mondi als auch bei Werner & Mertz wurden neue Maschinen beschafft und alte Maschinen umgerüstet. „Gemeinsam mit Werner & Mertz haben wir die gesamte Prozesstiefe des heutigen StripPouch von der Produktion bis zum Sortier- und Recyclingprozess analysiert, um ein ‚Design 4 Recycling‘ zu entwickeln. Die optimale Nutzung der Kreislaufwirtschaft war unser Ansporn“, sagt Jens Koesters, Manager R&D/Technical Service bei Mondi Consumer Flexibles. Nach Einschätzung von Werner & Mertz führt die Entwicklung des Beutels deutlich vor Augen, dass nachhaltige Produkte kein Schnellschuss sein können, sondern Zeit, Investitionen, Innovationen und enge Zusammenarbeit mit allen Partnern entlang der Wertschöpfungskette verlangen, um am Ende zu wirklich kreislauffähigen Produkten zu kommen.

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