Verpackungen im „new normal“

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie betreffen alle Wirtschaftszweige. Welche Anforderungen nun an Verpackungen gestellt werden und wie Marken den Erwartungen von Verbrauchern entsprechen können, erklärt Robert Lockyer, CEO von Delta Global, einem Anbieter von Luxusverpackungen.

Fast jeder Sektor der Wirtschaft muss sich im Zuge der Corona-Pandemie an eine „neue Normalität“ anpassen. Das gilt natürlich auch für die Verpackungswirtschaft. Robert Lockyer, CEO von Delta Global, ist überzeugt: Jeder Berührungspunkt eines Kaufs muss neu überdacht werden. Die Verpackung spiele eine wichtige Rolle bei der Verbindung von Marken mit Kunden und sollte seiner Ansicht nach eine besondere Priorität in der Post-Corona-Strategie eines Unternehmens haben.

Lockyer erwartet, dass viele Verbraucher ängstlich bleiben werden. Die Bedenken seien zu berücksichtigen. „Beispielsweise kann durch gestraffte Lieferketten die Anzahl der Hände, die eine Verpackung berühren, auf ein Minimum reduziert werden“, sagt Lockyer.

Auch die verwendeten Materialien sollten überprüft werden: Vorzuziehen seien solche, die sich leicht abwischen lassen. Zudem müssten die Materialien bei kontaktlosen Lieferungen und Paketen, die im Freien gelassen werden, allen Wetterbedingungen standhalten können.

Hohe Erwartungen

Lockyer geht aber auch davon aus, dass die Erwartungen hinsichtlich Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit hoch bleiben. „Marken werden von immer ethischeren Verbrauchern für ihre Leistungen in Bezug auf den Klimawandel zur Verantwortung gezogen“, sagt der Verpackungsexperte.

„Eine langlebige und minimale Verpackung kann jedes Sicherheitsproblem lösen, aber sie kann auch mehr als das bloße Minimum für die Umwelt leisten.“ So könne eine Box, die wirklich langlebig ist, vom Kunden wiederverwendet werden – ob als Aufbewahrungs- oder Dekorationslösung. Und der Verpackung so ein „zweites Leben“ geben.

Mehrwert schaffen

Vor diesem Hintergrund zeigt Lockyer auf, dass Second-Hand-Mode auf dem Vormarsch ist. Sein Gedanke: Wenn Verkäufer die Originalverpackung aufbewahrt haben, kann dies den Wert eines Stücks beim Wiederverkauf erhöhen. Dies bekannt zu machen, insbesondere bei Luxusgütern, sei eine gute Möglichkeit, die Kunden zu ermutigen, ihre Verpackungen zu behalten.

Zudem sollten Verpackungen nach seiner Einschätzung mit weiterem Mehrwert angereichert werden, indem sie zum Beispiel Marken-Botschaften mit sich führen. So könne etwa eine personalisierte Dankeschön-Karte beigelegt werden. Eine Alternative seien digitale Formale: Gedruckte URLs und scannbare QR-Codes führen zu einem Dankeschön-Video des CEO. Solche Elemente würden Marken von der Konkurrenz abheben.