Transportschäden konsequent vermeiden

Zum Schutz von empfindlichen und/oder teuren Artikeln  in Versandverpackungen gibt es mehrere bewährte Sicherungsmittel.

Um Transportschäden beim Versand von Waren aller Art zu vermeiden, werden die häufig deutlich größeren Versandverpackungen ausgepolstert und eventuelle Hohlräume verfüllt. Dazu nimmt man vorwiegend Papier, Luftbeutel und Schaumstoffe. Bei sehr empfindlichen und /oder teuren Artikeln reicht solcher Grundschutz aber nicht immer aus. Dann sind verlässliche Sicherungsmittel gefragt, die zudem vor Druck, Erschütterung und Schocks durch Fall schützen.

In der Elektronikindustrie etwa werden bei Massengütern, etwa TV-Geräten, maßgeschneiderte Styroporzuschnitte favorisiert, welche für festen Sitz der Produkte bereits in deren Umverpackungen sorgen. Solch einen festen Sitz garantieren ferner passgenaue Zuschnitte aus ein-, zwei- oder drei-welliger, zuweilen obendrein nässeresistenter Wellpappe. Diese oft einteiligen, vorverklebten Verpackungslösungen sichern Produkte als Fixiereinlagen auf dem Transportweg.

Papierlösungen gelten als nachhaltig

Eine Wellpapp-Alternative sind Formzuschnitte. Dafür werden aus Rollenwellpappe  kaschierte Polsterplatten in unterschiedlicher, jeweils bedarfsgerechter Höhe und Papierstärke gefertigt. Aus den hierbei entstehenden mehrschichtigen Platten werden danach Papppolster auf das Produktmaß zugeschnitten. Auf solche Lösungen aus Papier setzen laut der Antalis Verpackungen GmbH, einem der großen Anbieter für Verpackungsmaterialien, – maschinen und –lösungen, vermehrt Unternehmen, die in diesem Bereich auf Nachhaltigkeit Wert legen.

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Mit Wickelfolie werden Zuschnitte aus Wellpappe kombiniert, wenn vor allem in sich sehr unterschiedlich geformte Produkte fixiert werden sollen. Diese werden zu diesem Zweck auf einem Wellpapp-Zuschnitt, dem sogenannten Tray platziert und dann komplett mit elastischer Kunststofffolie umwickelt. Antalis‘ „twistpac-System“ beispielsweise erledigt diesen Vorgang maschinell und halbautomatisch innerhalb von 15 Sekunden.

Membranpolster sind nicht nur optisch ansprechend

Wellpappe und Folien werden ferner zu sogenannten Membranpolster-Verpackungen verbunden, die etwa unter den Namen „Korrvu“, „varioswing“ oder „embaswing“ auf dem Markt sind. Hierbei werden Produkte zwischen zwei mit Folie bespannten Wellpapprahmen fixiert und optisch „schwebend“ verpackt. So, heißt es bei Antalis, „können auch empfindliche Güter von wenigen Gramm bis circa 30 Kilogramm sicher vor Transportbelastungen geschützt werden.“ Selbst bei Mehrfacheinwirkung können bei dieser Sicherungsmethode Stöße und Vibrationen gut abgefedert werden, da die flexiblen und reißfesten Polyethylen- oder Polyurethanfolien sich an das jeweilige Produkt schmiegen und in seiner Position halten.

Von allen Sicherungsmitteln scheint jedoch, zumindest was die Falltestergebnisse und Flexibilität anbetrifft, Zwei-Komponenten-Schaum auf Polyurethanbasis als Schutzverpackungslösung die Nase deutlich vorn zu haben. Der Schaum ist sturz-, schlag- und druckfest. Außerdem können damit Artikel von unterschiedlicher Größe, Form und Gewicht passgenau verpackt werden. Hier stehen zwei Anwendungen zur Wahl: zum einen vorgefertigte Einzelbeutel in unterschiedlichen Standardgrößen, respektive auch maßgeschneidert und zum anderen maschinell je nach Bedarfsvolumen befüllte Beutel mit fixer Breite und individuell bestimmbarer Länge und bestimmbarem Volumen.

Zwei-Komponenten-Schaum bietet optimalen Schutz

In den vorgefertigten Beuteln sind die beiden chemischen Komponenten – in der Regel Polyol und Polyisocyanat – durch eine Barriere voneinander getrennt. Diese Barriere kann manuell durch Druck durchbrochen werden und dann dehnt sich das Gemisch um das rund 27-fache aus. Durch die Ausdehnung des Schaumes passen sich die Tüten nahezu vollständig an die Konturen der jeweiligen Produkte an. Wird ein Gegenstand in die sich ausdehnende  Bodentüte gelegt/gedrückt und mit einer weiteren Tüte abgedeckt, wird das Produkt quasi komplett eingeschlossen.

Noch flexibler und sicherer sind die maschinell individuell dimensionierbaren Beutel, deren Schaum zudem je nach Mischungsverhältnis viele wählbare Härtegrade aufweist. Hier befüllt eine Maschine entsprechend der Vorgaben eine schlauchförmige Folie (von der Rolle) mit den beiden erhitzten und vermischten Komponenten und erzeugt durch anschließende Versiegelung einen Beutel. Der dehnt sich dann in durchschnittlich 30 Sekunden – die sogenannte „Aufstiegszeit“ hängt von der Komponentenmischung ab – um das bis zu 280-fache aus (bezieht sich auf das  Produkt „Instapak“).

Der unterste Härtegrad wird laut Antalis beispielsweise zur Hohlraumfüllung verwendet, damit Pakete beim Stapeln nicht zusammengedrückt werden. Mittel- und ganz harter Schaum bieten hingegen optimalen Schutz für sehr empfindliche oder teure Produkte/Waren. Antalis nennt hierfür als Praxisbeispiele medizintechnische Geräte(teile) oder (antiquarische) Kunstgegenstände. Bekannt ist etwa, dass das Wiener Auktionshaus Dorotheum wertvolle und empfindliche Exponate in Zwei-Komponenten-Schaumbeuteln versendet.